Bürgersaal Geisenhausen
Bürgersaal Geisenhausen
Das Projekt umfasst die umfassende Sanierung und bauliche Weiterentwicklung des Bürgersaals der Marktgemeinde Geisenhausen. Der bestehende Saalbau aus dem Jahr 1957 befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Ortszentrum und ist von einer heterogenen Bebauungsstruktur umgeben. Aufgrund erheblicher funktionaler, struktureller und baulicher Mängel entschied sich die Marktgemeinde, das Bestandsgebäude durch einen gezielten Umbau an die heutigen Anforderungen anzupassen, anstatt einen vollständigen Neubau zu realisieren. Das Ziel ist es, die bestehende Bausubstanz sinnvoll weiterzuentwickeln und gleichzeitig eine nachhaltige Lösung für zukünftige Nutzungen zu schaffen.
Im Fokus steht dabei der bestehende Saalbereich, dessen Raumproportionen den heutigen Anforderungen an eine moderne Versammlungsstätte nicht mehr gerecht werden. Durch die Erhöhung des Bestandes sowie den Ausbau und die Anhebung der darunterliegenden Deckenbereiche können die notwendigen Raumhöhen geschaffen werden, die eine vielfältige Nutzung ermöglichen. Ergänzend wird der Baukörper nach Süden erweitert, sodass künftig Veranstaltungen mit bis zu 600 Personen inklusive Tanzfläche möglich sind. Die Raumaufteilung ist flexibel gestaltet: Mobile Trennwände ermöglichen eine Aufteilung in bis zu drei separate Säle, wodurch eine Nutzung sowohl für Großveranstaltungen als auch für kleinere, parallel stattfindende Formate möglich wird.
Im nördlichen Gebäudebereich entsteht ein neuer Funktions- und Eingangsbereich, der durch klare Wegeführung, zeitgemäße Serviceflächen und barrierefreie Zugänglichkeit eine deutliche funktionale Aufwertung bietet. Die Architektur folgt einem respektvollen Umgang mit dem Bestand: Über dem bestehenden Baukörper wird ein neues traditionelles Satteldach errichtet, die Fassade erhält eine schlichte, regionaltypische Putzstruktur und orientiert sich an der benachbarten Bebauung. Der neue Haupteingang setzt einen bewussten architektonischen Akzent: Eine moderne, dynamische Fassadenlösung aus perforiertem, weißem Lochblech, inspiriert von der Bewegung eines Bühnenvorhangs, schafft eine prägnante Adressbildung und signalisiert die kulturelle Bedeutung des Gebäudes im Ortsgefüge.