Sanierung ehem. Mesnerhaus zum Gemeinschaftshaus Winhöring
Sanierung ehem. Mesnerhaus zum Gemeinschaftshaus Winhöring
Das sanierte Mesnerhaus in Winhöring steht exemplarisch für einen sensiblen Umgang mit historischer Bausubstanz, bei dem die Wiederherstellung der ursprünglichen Identität im Mittelpunkt der architektonischen Konzeption stand. Die Zielsetzung war es, das traditionelle Gesicht des Gebäudes herauszuarbeiten und seine Rolle als identitätsstiftendes Element im Ortszentrum nachhaltig zu stärken.
Die Proportionen des Baukörpers wurden durch die Betonung horizontaler Gesimse neu justiert, wodurch eine gestreckte und feine Wirkung erzielt wird. Die Fassadengestaltung zitiert bewusst historische Elemente: Sprossenfenster aus natürlicher Eiche, versehen mit erhabenen Faschen, verweisen auf traditionelle Handwerkskunst. Das neu gestaltete Portal im Erdgeschoss, geprägt durch vertikale Holzleisten, erinnert an klassische Eingangsbereiche öffentlicher Bauten und signalisiert die Funktion des Hauses als Ort der Gemeinschaftsnutzung.
Die größte planerische Herausforderung lag in der Integration unterschiedlicher Nutzungen – private Wohnungen und öffentliche Vereinsräume – innerhalb des kompakten Volumens sowie in der Bewältigung erheblicher statischer Mängel. Die vorhandenen Geschossdecken und der Dachstuhl machten umfangreiche Ertüchtigungsmaßnahmen erforderlich. Durch den strategischen Einbau neuer Stahlbetondecken konnte die Standsicherheit nicht nur gewährleistet, sondern auch ein deutlich höherer Standard bezüglich Brand- und Schallschutz erreicht werden.
Im Innenraum wurde ein kohärentes Materialkonzept umgesetzt, das auf Authentizität setzt: helle Putzoberflächen, natürliche Eiche und klare Linien dominieren das Erscheinungsbild. Der Eingangsbereich präsentiert sich als offene, transparente Zone – einladend, robust und zugleich elegant in seiner Wirkung.













