Wochenendhaus GPW Mühldorf a. Inn
Wochenendhaus GPW Mühldorf a. Inn
Das Wochenendhaus am Rande der Siedlung manifestiert eine präzise architektonische Vision, die traditionelle Bauformen mit zeitgenössischen Gestaltungsprinzipien verschmilzt. Der klassische Satteldachbau wird durch kubische Flachdachvolumen ergänzt und schafft so eine dynamische räumliche Komposition, die Kontinuität und Innovation in einen Dialog bringt.
Die südorientierte Ausrichtung ist keine zufällige Entscheidung, sondern eine durchdachte Strategie der Lichtführung und Raumwahrnehmung. Großzügige Glasfronten verwischen die Grenzen zwischen Innen- und Außenraum und laden die umgebende Landschaft in das Gebäudeinnere ein. Die introvertierte Nordseite kontrastiert bewusst mit der offenen Südperspektive und schafft einen subtilen Spannungsbogen zwischen Privatsphäre und Öffnung.
Die Holzfassade fungiert als komplexes gestalterisches Element. Die halbtransparente Kreuzleistenverkleidung ermöglicht einen changierenden Eindruck - mal scheint das Gebäude Teil der Landschaft, mal hebt es sich selbstbewusst von ihr ab. Diese materielle Übersetzung reflektiert eine zeitgenössische Lesart des Bauens im ländlichen Kontext.
Im Interieur setzt sich diese konzeptionelle Stringenz fort. Möbelblöcke strukturieren den Raum und definieren funktionale Zonen ohne störende Trennlinien. Die offene Grundrissgestaltung generiert eine flexible Raumwahrnehmung, die den Bewohnern maximale Nutzungsfreiheit garantiert.
Überdachte Außenbereiche erweitern den Wohnraum und transformieren sich zu Schwellenzonen zwischen Architektur und Naturraum. Sie funktionieren als architektonische Gelenke, die Schutz und Weite gleichzeitig ermöglichen.
Das Projekt überwindet damit die traditionelle Dichotomie zwischen Wochenendhaus und landschaftlichem Kontext und etabliert sich als zeitgenössisches Lebensraumkonzept.