Wohnhaus HBW Winhöring
Wohnhaus HBW Winhöring
In der architektonischen Konzeption des vorliegenden Projekts manifestiert sich eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Kontext einer ländlichen Siedlungsstruktur. Der Baukörper, der sich entlang einer nördlich verlaufenden Erschließungsstraße erstreckt, fungiert als vermittelndes Element zwischen der heterogenen Bestandsbebauung und zeitgenössischer Architektursprache.
Die volumetrische Ausformulierung greift den archetypischen Charakter des Satteldachs auf und interpretiert diesen in einer reduzierten, modernistischen Formensprache. Diese gestalterische Strategie ermöglicht eine sensible Integration in den ruralen Kontext, während gleichzeitig eine eigenständige architektonische Identität entwickelt wird. Der Baukörper übernimmt dabei eine klare räumliche Trennung zwischen dem öffentlichen Straßenraum und der privaten Gartenzone.
In der materiellen Artikulation manifestiert sich ein prägnantes Zusammenspiel von weißen, puristischen Flächen und einem dunkel gehaltenen Sockel aus geflammtem Holz. Diese bewusst gewählte Materialität erzeugt nicht nur einen visuell markanten Kontrast, sondern vermittelt durch die optische Teilung des Baukörpers eine ausgewogene Proportionalität. Die minimalistische Gestaltungssprache wird dabei zum Träger einer zeitgenössischen Interpretation regionaler Baukultur.
Die konsequente Reduktion in der äußeren Erscheinung findet ihre Fortsetzung in der Innenraumgestaltung. Hier dominiert eine klare, funktional orientierte Raumorganisation, die durch den gezielten Einsatz natürlicher Materialien eine behagliche Atmosphäre schafft. Die großzügigen Öffnungen ermöglichen dabei eine intensive Verbindung zwischen Innen- und Außenraum.
Die landschaftsarchitektonische Gestaltung komplettiert das Gesamtkonzept durch eine präzise Choreographie von offenen Flächen und gezielten Pflanzungen. Die reduzierten geometrischen Formen der Außenanlagen korrespondieren mit der Architektursprache des Gebäudes und schaffen differenzierte Aufenthaltsbereiche. Diese ermöglichen einerseits soziale Interaktion und gewährleisten andererseits durch geschickte Vegetation die notwendige Privatsphäre der Bewohner.
Insgesamt entsteht ein Architekturensemble, das durch seine wohlüberlegte Balance zwischen regionaler Einbindung und zeitgenössischem Ausdruck überzeugt und dabei den funktionalen wie ästhetischen Anforderungen moderner Wohnarchitektur gerecht wird.